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Artikel vom 22.02.2022
Teil 1/3 – Warum überhaupt neue Orgeln?
Als kulturinteressierter Mensch sind Sie sicher schon des Öfteren hier im Lauffener Boten oder auch in der Heilbronner Stimme auf das Thema aufmerksam geworden, haben vielleicht schon ein Benefizkonzert besucht, Orgelwein oder Orgel-Postkarten erworben oder irgendwo einen Flyer mitgenommen, in dem die Ziele des Fördervereins erläutert werden und welche Persönlichkeiten das Projekt unterstützen.
Dann kennen Sie auch den Schirmherrn, MDL Erwin Köhler, der sich als kulturpolitischer Sprecher der Grünen Fraktion im Landtag für unser Projekt einsetzen will. Bürgermeister Waldenberger schreibt in besagtem Flyer „man könnte dieses Instrument auf die Begleitung der Gemeindelieder reduzieren.
Sicher ist dies der häufigste Einsatz. Orgeln findet man aber nicht nur in Sakralgebäuden, auch das Gewandhaus Leipzig oder Hamburgs Elbphilharmonie verfügen über großartige Konzertorgeln. So ist dieses neue Instrument für den dafür außerordentlich geeigneten Raum der Regiswinsdiskirche auch ein wichtiges Kulturprojekt für die ganze Stadt, das ich gerne unterstütze.“
„Ohne Geld kann man keine Orgel bauen, aber ohne Vision, sprich ein Konzept, ist es schwer Spender zu begeistern. Innerhalb des Vereins bekommen wir das Geld nicht zusammen, das Konzept können wir aber entwickeln“ so führte Klaus Rensch, selbst Orgelfachmann und Mitglied des Fördervereins bei seinem Vortrag vor einem Jahr aus.
Wenden wir uns in diesem Beitrag der Hauptorgel auf der Westempore zu. Die Problematik der Chororgel soll in einem weiteren Beitrag beleuchtet werden.
Im 2019 vom zuständigen Orgelsachverständigen erstellten Gutachten wird festgestellt, dass von Mitte des 18. bis in das 21. Jahrhundert hinein in der Regiswindiskirche aus Sparsamkeit stets nur geringe Mittel zur Erhaltung der jeweiligen Orgeln verwendet wurden. Auch 1932 und danach mussten immer wieder Altbestände an Pfeifenmaterial verwendet werden, die nicht unbedingt das erwartete Klangideal erfüllten.
Dass hier ein grundsätzlicher Eingriff gemacht werden muss, ist unumgänglich. Durch eine Hauptausreinigung und Überholung, wie in der Vergangenheit schon etliche Male durchgeführt, können die inzwischen vorhandenen Mängel leider nicht nachhaltig beseitigt werden. Es ist also ein totaler Neubau mit der Technik des 21. Jahrhunderts nötig.
Der Orgelsachverständige empfiehlt ein zweimanualiges Werk mit etwa 30 klingenden Stimmen. Dabei sollten möglichst keine Altbestände an Pfeifen (da minderwertiges Material) mehr übernommen werden.
Natürlich ist dieses Vorhaben riesig und wird nach ersten Schätzungen rund eine Million Euro, die Sanierung der Chororgel miteingeschlossen, verschlingen. Dafür dürfen nämlich keine Kirchensteuermittel verwendet werden.
Somit gab es 2020 trotz Pandemie, genügend Gründe für Freunde des Lauffener Kulturlebens, den ersten Schritt zu wagen und einen Förderverein ins Leben zu rufen in der Hoffnung auf zahlreiche und großzügige Spenden, damit das Projekt gelingen kann.

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