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Artikel vom 09.02.2021
Die Orgel wird Instrument des Jahres 2021.

Die Landesmusikräte in den Bundesländern küren seit 2008 jedes Jahr gemeinsam ein „Instrument des Jahres“. Im Jahr 2020 war dies die Geige, die nun von der Orgel abgelöst wird.
Ziel des Projekts ist es, Aufmerksamkeit zu wecken für eines der faszinierendsten Instrumente, die umfangreiche Orgelliteratur, sowie seine Geschichte, seine Entstehung und Kulturgeschichte.
Seit 2017 sind Orgelmusik und Orgelbau durch die UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt. Allein in Deutschland gibt es etwa 50.000 Orgeln.
Nicht umsonst wird die Orgel als die „Königin der Instrumente“ bezeichnet, sie kann leise wie ein Windhauch, aber auch lauter als ein ganzes Orchester klingen. Die größte Orgel Deutschlands befindet sich im Passauer Dom St. Stephan und hat 229 Register und 326 Pfeifenreihen.
Das Frequenzspektrum der Orgel reicht vom tiefsten Laut, den das menschliche Ohr wahrnehmen kann, bis in die höchsten Höhen, „als Organist ist man quasi Dirigent eines großen Sinfonieorchesters und kann aus einer unendlichen Fülle an Klangfarben schöpfen“ so der Mainzer Domorganist Daniel Beckmann.
Wie eine Orgel genau klingt, unterscheidet sich in Deutschland je nach Region. “Die Orgelbauer haben Klänge produziert, die sie in ihrem Ohr hatten. Die Klangfarben sind nichts anderes als konservierte Dialekte, insbesondere Vokale – der Stimme nachempfunden“, erklärt der Musikwissenschaftler und Orgelsachverständige Michael Kaufmann von der Universität Heidelberg.
Eine sächsische Orgel habe daher mehr „oah“, eine norddeutsche mehr „aa“, eine süddeutsche „eeh“ im Klang. „Diese dialektalen Formen im Orgelklang machen unsere Orgellandschaften so facettenreich wie nirgends sonst auf der Welt.“
In Baden-Württemberg übernimmt Winfried Kretschmann die Schirmherrschaft über das Jahr der Orgel.
Neben vielen geplanten Veranstaltungen wird am 28. Februar 2021 ein feierliches Eröffnungskonzert in der Stiftskirche Stuttgart stattfinden, sowie ein internationaler Orgelwettbewerb vom 09.-11.Juli 2021.
Ob die genannten Veranstaltungen so stattfinden können, wird die dann aktuelle Corona-Lage mitbestimmen.
Der im letzten Jahr in Lauffen gegründete Orgelförderverein, dessen Ziel es ist, den Bau einer neuen Hauptorgel, sowie die Erneuerung der in ihrem Äußeren sehr wertvollen Chororgel zu erreichen, freut sich natürlich über „Das Jahr der Orgel“ ganz besonders, denn dies könnte den durch die Pandemie gebremsten Aktionen neuen Aufwind verschaffen.

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